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Audible überrascht und verwundert zeitgleich. Letzte Woche erschien „AKTE X: Cold Cases“ und – im Gegensatz zu ProSieben – mit den Originalstimmen. Nach langer, langer Zeit ist erneut Synchronschauspieler Benjamin Völz als „Fox Mulder“ zu hören. Die Hörspiele basieren auf die 2013 veröffentlichten Comics. Die deutsche Version geht über 7 Stunden lang und enthält 10 Folgen die teilweise zusammen gehören und die Handlung der TV-Serie gekonnt weitererzählt. Laut Serienschöpfer Chris Carter, sind diese Folgen im Kanon aufgenommen, ob dies, nach Wiederbelebung der TV-Serie noch gilt, ist allerdings unklar…

AKTE X: Cold Cases
Folge 01: Believers (ca. 70 Min.)
Folge 02: Hosts (ca. 38 Min.)
Folge 03: Being for the Benefit of Mr. X (ca. 25 Min.)
Folge 04: More Musings of a Cigarette Smoking Man (ca. 23 Min.)
Folge 05: Pilgrims (ca. 80 Min.)
Folge 06: Immaculate (ca. 40 Min.)
Folge 07: Shiders (ca. 20 Min.)
Folge 08: Monica & John (ca. 40 Min.)
Folge 09: G-32 (ca. 39 Min.)
Folge 10: Elders (ca. 99 Min.)

Mit: Benjamin Völz, Franziska Pigulla u. a.

(P) 2017, Audible Studios Productions
X-Files © 1993/2017 by Twentieth Century Fox

Kritik:
Die geheimnisvollen X-Akten werden wieder geöffnet. Hinter „Akte X: Cold Cases“ verbirgt sich die Vertonung der Comic-Reihe, die 2013 als „Staffel 10“ erschienen ist, lange bevor klar war, dass die Serie auch im TV zurückkehren wird. Die Handlung berücksichtigt die aktuelle TV-Miniserie daher nicht und ist ein eigenständiges Werk. In 10 Episoden werden typische X-Fälle präsentiert und der Clou ist, dass die Originalsprecher der Hauptrollen und bekannten Nebenfiguren dafür gewonnen wurden. Dies gilt übrigens auch für das englische Original, das ebenfalls bei Audible erschienen ist. Die Länge der Episoden ist recht unterschiedlich. Die kürzeste geht 20 Minuten. Das Finale der Produktion wartet mit ca. 100 Minuten auf. Jede Folge wird mit einem kleinen Teaser und der Titelmelodie gestartet, ganz wie in der TV-Serie. Die Qualität der Fälle ist recht unterschiedlich. Der Auftakt ist noch recht vorsichtig und ein wenig steif, aber alle anderen Folgen lassen ein schnell in die Welt der X-Akten eintauchen. Eine gute Mischung aus Einzelfolgen und zusammenhängende Fälle werden präsentiert. Für flotte Sprüche ist ebenso Zeit, wie für ein wenig ekel. Für Fans daher ein Muss, für Einsteiger eher nicht, da Vorwissen vorausgesetzt wird!

Im Gegensatz zur TV-Fortsetzung hat Audible Benjamin Völz vor das Mikrofon gelockt, der zusammen mit Franziska Pigulla das gewohnte X-Gefühl bietet. Es ist das erste Mal seit Jahrzehnten, denn Herr Völz wurde bereits für den zweiten Kinofilm nicht mehr verpflichtet. Um so angenehmer ist, dass er die Betonung und die Art von Mulder immer noch drauf hat und so klingt, als wäre die Synchronisation der 9. Staffel gestern gewesen. Bei Franziska Pigulla sieht dies leider schon etwas anders aus. Sie klingt manchmal etwas schwach und holprig. Die Regie hätte ruhig etwas strenger sein dürfen. Ein weiterer Höhepunkt ist der „Krebskandidat“, der so klingt, wie eh und je. Bernd Vollbrecht (Bekannt als/in „Gabriel Burns“) spielt ein Wesen und für einen Moment glaubt man in „Gabriel Burns“ zu lauschen. Ob dies eine Hommage der deutschen Macher ist, oder ein Zufall, wird wohl nur in einer X-Akte stehen.

Musik und Effekte kommen nicht wirklich stark zur Geltung. Sehr gut ist, dass die Titelmelodie verwendet wurde, die zu jeder Folge am Anfang und Ende erklingt. Weitere Musikstücke kommen aus dem Hollywoordarchiv, passen aber gut zur Handlung. Ein wenig seltsam ist, das die Episodentitel nicht eingedeutscht wurden und schlicht in Englisch gelassen wurden.

Fazit: Ein Wiedersehen mit lachendem und weinendem Auge. Die Fälle sind nicht unbedingt spektakulär, aber das Wiederhören mit den Originalstimmen macht Lust auf mehr.

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